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12. Juli 2022

Wirkungsmessung und Orchestrierung von Smart-City-Projekten

Hände auf Tastatur, darüber visualisierte DatenDie Städte Köln und Freiburg kooperieren bei der Entwicklung ihrer Smart-City-Projekte (Bild: NicoElNino/istockphoto.com)

Die städteübergreifende Kooperation zwischen Köln und Freiburg verdeutlicht, wie Smart-City-Projekte erfolgreich angegangen werden können.

Smart-City-Projekte verdeutlichen, wie Städte „intelligent vernetzt“ werden, ihre Dienstleistungen modernisieren und mit Bürger*innen interagieren. Treiber für die Entwicklung von Smart Cities ist in der Regel die öffentliche Hand. Bestehende hierarchische Organisationsformen stellen für die Transformation zu einer Smart City oftmals ein großes Hindernis dar. Abhilfe können hierbei agile Systeme schaffen. Sie gelten weithin als eine vielversprechende Möglichkeit für flexiblere, kürzere Planungsprozesse und für die schnellere Umsetzung komplexer digitaler Projekte.

Initiiert von dem Freiburger Smart-City-Projekt „DATEN:RAUM:FREIBURG“ wird in Kooperation mit dem Kölner Smart-City-Projekt „un:box cologne“ ein Managementsystem zur zielgerichteten Wirkungsmessung und Zielorientierung namens „OKR“ eingeführt. Es stellt ein Rahmenwerk zur Zielsetzung (Objectives) und Wirkungsmessung der Erfolgsfaktoren (Key Results) dar. Damit wird ermöglicht, die Entwicklung und Umsetzung vernetzter, übergreifender Projekte zu orchestrieren.

Im Fokus stehen die Gewährleistung eines strukturierteren Zielvereinbarungsprozesses sowie die Förderung der Selbstorganisation und Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden. Durch Transparenz und Sichtbarkeit wird die Kommunikation verbessert. Zugleich werden mittels Indikatoren die Prozesse bemessen und die Ergebniskennzahlen der vielen unterschiedlichen Teilprojekte miteinander verknüpft. Hierdurch werden die Bedürfnisse der Stadtgesellschaft besser aufgenommen und gefördert.

Freiburg und Köln verfolgen im Zuge einer Begleitforschung ihrer Projekte gemeinsam dieses methodische Vorgehen. Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen teilen die beiden Städte im Rahmen der bundesweiten Kooperation aller Smart City Förderprojekte des Bundes (Modellprojekte Smart Cities - MPSC). Es ist beabsichtigt, die Ergebnisse in die Entwicklung eines Standards einfließen zu lassen. Vor diesem Hintergrund sind weitere Kommunen, die an der MPSC-Förderung teilnehmen, zur aktiven Mitwirkung und Beteiligung herzlich eingeladen!

„Strategie ist nur der Anfang – Zielhorizonte und ihre Nachvollziehbarkeit müssen ebenso wie die nächste Iteration geplant und gestaltet werden. Mit dieser Vorgehensweise in unserem Smart-City-Modellprojekt wollen wir zielorientiertem Arbeiten ein gutes Stück näherkommen, aber uns auch von den Tätigkeiten, die keinen Nutzen entfalten, rechtzeitig befreien. Wir arbeiten mit einem hybridem Projektmanagement und fördern die Selbstorganisation und Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden.“

Ivan Acimovic, Leiter des Smart City Projekts in Freiburg

Abgerundet wird das Ganze durch den Brückenschlag zur wissenschaftlichen Forschung. Ziel dieser Begleitforschung ist es, geeignete Instrumente zur Ausarbeitung von generischen Lösungen für die Entwicklung von Smart Cities zu identifizieren. Mit diesem Ansatz erhoffen wir uns, die Stadtgesellschaft bedarfsgerecht zu adressieren und die kommunale Entscheidungsträger*innen bei der Gestaltung der Smart Cities zu unterstützen. Letztlich gilt es, die Best-Practice-Strategie zu quantifizieren. Dabei kann eine agilere, dynamischere Verwaltung ein guter Ausgangspunkt sein.

Die städteübergreifende Kooperation unterstützt und begünstigt die kommunalpolitischen Maßnahmen zur effektiven Umsetzung von intelligent vernetzten Städten. Das gewählte Vorgehen mit einer agilen Methode ermöglicht es, die Verwaltungsorganisation in kleinere und konkretere Teilziele zu skalieren (konkrete Use Cases). Auf dem Weg zur Smart City bieten agile Netzwerkeinheiten die Chance, innovative Lösungen neben dem Tagesgeschäft der Verwaltung schnell, effektiv und wertstiftend zur Verfügung zu stellen.

„Un:box cologne setzt neue, innovative Akzente: interaktive Prozesse  - von der Entwicklung über die Umsetzung bis zur Analyse  - ein kontinuierliches Lernen und Verbessern. Dazu bedarf es Regeln für die Durchführung. Diese müssen transparent, leicht verständlich und widerstandsarm umsetzbar sein. Also weniger bürokratische Sackgassen und mehr Dynamik. Die Schaffung einfacher Regeln ist in der Realität aufgrund der vielfältigen Wirkungszusammenhänge oft ein komplexer Prozess. Dieser muss hinterlegt, flexibel abrufbar und zugleich resilient organisierbar sein. OKRs helfen uns hier, unsere Fehlerkultur zu optimieren und vielleicht sogar auf vollkommen neue Beine zu stellen. Insbesondere unterstützen sie uns, noch schneller und besser auf die Bedürfnisse der Stadtgesellschaft zu reagieren.“

Dirk Blauhut, Leiter des Smart City Projekts in Köln

Ohne die Hilfestellung der Entscheider*innen und die Verlagerung der Verantwortung auf die Netzwerkebene ist eine agile Arbeitsstruktur nicht möglich. Essentiell ist die Selbstorganisation beim agilen Arbeiten: Visionen und Strategien müssen geteilt werden, vordefinierte Ziele sollen von den jeweiligen Beteiligten möglichst effektiv angegangen werden. Entscheidend ist auch eine dynamische und modulare Arbeitsweise, welche Lösungen stufenweise entwickelt und Evaluationen zulässt.

Das Projekt Daten:Raum:Freiburg wird vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.